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Ponyschule Trippelwick - Hörst du die Ponys flüstern?

Willkommen im Internat für Ponyflüsterer!

Annelie ist außer sich vor Glück: Sie erhält eine Einladung ins Internat Trippelwick! Hier lernen angehende Ponyflüsterer alles, was sie können müssen: von Eselsophie über Einhorn-Vokabeln, Mähnen- und Hufpflege bis hin zum Reiten. Und das Tollste ist: Jedes Kind bekommt ein Pony als Gefährten. Doch welches Pony wird sich für Annelie entscheiden, wo sie doch als einzige Schülerin noch gar nicht reiten kann?

Heuhöhlen-Parties, magische Ponys und allerbeste Freundinnen: So schön ist es nur in Trippelwick!

Dieser Titel ist auch bei Antolin gelistet.

  • »Auftakt einer neuen Reihe für pferdebegeisterte Mädchen mit realistischen Themen«ekz Bibliotheksservice
  • »fantastische Elemente wie sprechende Ponys und Sportarten wie Posei und Pofu lassen die Geschichte zu einem magischen Pferdefest werden.« ekz Bibliotheksservice

  • Erscheinungstag: 19.08.2019
  • Aus der Serie: Ponyschule Trippelwick
  • Bandnummer: 1
  • Seitenanzahl: 180
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783748850014

Leseprobe

Es gibt einen Ort,

nicht hier und nicht dort,

er liegt zwischen Bäumen,

versteckt wie in Träumen,

der schönste Platz der Erde,

für Menschen und Pferde,

und die restliche Schar,

wie Ponys, Esel und Zebras, oh ja!

Sie gehen dort alle durch dünn und dick,

komm auch du mit nach Trippelwick!

Die Schlimmstewimmste

Wumm!

Annie pfeffert ihren Schulrucksack in die Ecke.

Dann sind ihre Sneakers dran: zuerst der linke, dann der rechte. Zum Schluss knallt sie die Tür hinter sich zu, peng!

Aber wenn man so wütend ist wie Annie gerade, kann man nicht anders. Da muss man einfach aus der Wäsche fahren.

Ein Glück, dass ihre Eltern nicht zu Hause sind. Sie kann also nach Herzenslust toben und sich aufregen: über Frau Wimmste – die schlimmste Lehrerin aller Zeiten. Seit Annie in die neue Schule geht, nörgelt die Klassenlehrerin an ihr herum. Und das bloß, weil Frau Schlimmstewimmste, wie Annie sie heimlich nennt, Ponys und Pferde überhaupt nicht ausstehen kann.

Annie jedoch schon. Sehr sogar! Wenn es nach ihr ginge, gäbe es überall Ponys. In den Schulen als Freunde. In den Städten anstelle von Autos. In den Parks als Rasenmäher. Oder am besten gleich in jedem Kinderzimmer!

Aber davon versteht die Schlimmstewimmste gar nichts. Schon wieder hat Annie eine dicke, leuchtend rote Vier für ihren Aufsatz bekommen. Dabei war die Aufgabe ganz einfach.

„Was hast du dir nur dabei gedacht, dir eine so haarsträubende Geschichte auszudenken?“, hat die Lehrerin geschimpft und Annie mit spitzen Fingern das Heft überreicht. „Ihr solltet über unseren Zoobesuch von letzter Woche schreiben. Die Führung bei den Schleimschnegeln war doch hochinteressant!“

Annie hat verwundert die Augen aufgerissen, woraufhin die Lehrerin wütend fauchte: „Aha, ich verstehe. Du findest also Ponys interessanter als Schnegel, wie? Na gut, von mir aus. Aber glaubst du im Ernst, dass dieses Pony tatsächlich mit dir gesprochen hat? Das ist doch … Irrsinn!“

Die ganze Klasse brach in lautes Gelächter aus.

„Das hast du geschrieben?“, gackerten die Kinder.

Also versuchte Annie, die Situation zu erklären. Es war schließlich wirklich so gewesen, dass dieses kleine, niedliche Pony im Zoo „Guten Tag“ zu ihr gesagt hatte. Und dann noch: „Wie geht’s?“ Oder genau genommen: „Wieeeeha geht’s?“

Doch Frau Schlimmstewimmste wollte davon nichts hören, sondern zischte verschnupft: „Ponys können nicht sprechen! Merk dir das! Und wenn du nicht bald mit diesem Unsinn aufhörst, sehe ich schwarz für dich in diesem Schuljahr!“

Annie wirft sich auf ihr Bett. Als ob das so einfach wäre! Sie liebt Ponys und Pferde nun mal über alles. Obwohl sie noch nie so richtig mit einem Pony zu tun hatte. Na ja, bis auf das im Zoo. Aber da war ein großer Zaun zwischen ihnen, das zählt also eigentlich gar nicht. Und wenn Annie jetzt so darüber nachdenkt, war dieses Pony vielleicht doch etwas seltsam. Ob die Schlimmstewimmste recht hat, und Annie hat sich das alles nur ausgedacht? Weil die Ponysehnsucht mit ihr durchgegangen ist?

Annie seufzt. Das würde bestimmt alles nicht passieren, wenn sie endlich Reitstunden kriegen würde. Aber jetzt, wo ihre Eltern sie endlich alt genug dafür finden, sind sie ausgerechnet in diese blöde Stadt gezogen, wo es keinen einzigen Reiterhof weit und breit gibt.

Dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein eigenes Pony zu haben! Doch von diesem Traum ist sie weit entfernt. Der mickrige Garten hinter dem neuen Haus ist viel zu klein für ein Pony. Das sieht sogar Annie ein. Zum Herumtollen reicht der Garten aber aus. Vor allem, wenn die Sonne so schön scheint wie heute.

Annie beschließt, sich von der ollen Schlimmstewimmste nicht länger den Tag verderben zu lassen. Bald sind Ferien, dann muss sie die Lehrerin zum Glück nicht sehen. Und wer weiß: Vielleicht geschieht bis dahin ja ein Wunder. Hoffentlich!

Ein Ponybrief für Annelie

Seit Annie sich erinnern kann, besitzt sie ein Windpony. Es ist unsichtbar und sehr schnell. Früher hat Annie ständig mit ihrem Windpony gespielt. Jetzt hingegen holt sie es nur noch hervor, wenn niemand zuguckt. Mit einem unsichtbaren Pony zu spielen ist eigentlich ziemlich albern … aber besser als nichts! Wenn die beiden gemeinsam über den Rasen donnern, dann ist das immer ein bisschen so wie reiten. Zumindest stellt sich Annie das so vor.

Als sie aber an diesem Nachmittag mit ihrem Windpony spielt, passiert etwas ganz anderes. Man könnte sagen, ein Wunder jener Sorte, die sich Annie nicht mal mit kühnster Ponyfantasie hätte ausdenken können. Als sie nämlich mit dem Windpony über Papas Geranien springt, räuspert sich plötzlich jemand hinter der Hecke und sagt: „Gut gemacht!“

Erschrocken bremst Annie ab. Wer war das? Mama und Papa sind mit Baby Benjamin doch beim Kinderarzt. Sie kommen erst in einer Stunde nach Hause. Wem gehört also diese Stimme?

Hastig blickt sie sich um. Im Garten ist niemand. Das ist schon etwas unheimlich, und das Windpony fängt prompt an zu zittern. Annie muss es beruhigen. „Sind doch nur grüne Blätter“, murmelt sie und schiebt tapfer die Zweige der Hecke auseinander, aus der die Stimme kam. Mutig blickt sie in das Dunkel. „Hallo?“

„Guten Tag“, tönt es freundlich aus der Hecke.

Annie blinzelt. Einmal, zweimal. Doch das Bild vor ihren Augen will nicht verschwinden. Mitten in der Hecke steht doch tatsächlich dieses Pony aus dem Zoo! Es ist so winzig, dass Annie sich niederknien muss, um es genauer betrachten zu können. Das Pony hat jetzt einen schwarzen Zylinder auf dem Kopf. Seine karamellbraunen Wuschelhaare gucken darunter hervor. Und gerade macht es eine vornehme Verbeugung.

„Träume ich?“, flüstert Annie. „Oder bilde ich mir das schon wieder ein? Bin ich wirklich so verrückt?“

„Keine Sorge“, sagt das Pony, und seine Stimme klingt viel kräftiger, als sein kleiner Körper vermuten lässt. „Du bist nicht verrückt. Na ja, sofern du Annelie Fliederbusch bist. So heißt du doch, oder nicht?“

Annie nickt verdattert, und das Pony tritt daraufhin aus dem Dickicht.

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„Dann habe ich ein paar äußerst wichtige Fragen an dich. Man könnte auch sagen, es ist eine Art Test. Bist du bereit?“

Oje! In der Schule ist Annie ja nicht grade die Klassenbeste. Aber versuchen will sie es trotzdem. So eine Gelegenheit, mit einem Pony zu quatschen, bekommt man schließlich nicht alle Tage! Das ist schon ziemlich ponytastisch, ehrlich gesagt.

„Okay“, sagt sie schnell.

Das Pony guckt prüfend unter seinem Zylinder hervor.

„Also gut, stell dir vor, du hättest einen Wunsch frei. Du könntest dir entweder eine Truhe voll Gold wünschen oder einen eigenen Rummelplatz mit Achterbahn oder ein eigenes Pony. Was würdest du lieber haben wollen?“

„Och, das ist ja einfach“, kichert Annie erleichtert. „Das Pony natürlich!“

„Soso“, sagt das Pony und stellt prompt die nächste Frage: „Und stell dir vor, du könntest ein riesiges Abenteuer erleben. Auf welches hättest du am meisten Lust? In einem Pferdefilm mitzuspielen? Auf einen Ausritt auf einem sprechenden Pony? Oder auf eine Forschungsreise zum Mars?“

Schon wieder muss Annie lachen. Wenn Schule bloß auch so einfach wäre, denkt sie und erklärt: „Vom Reiten träume ich schon lange. Und wenn das Pony obendrein sprechen könnte, dann wäre das oberponytastisch!“

Das Pony schnaubt zufrieden. „Dann stelle ich dir nun die wichtigste aller Fragen. Pass auf, sie ist knifflig“, warnt es und schüttelt die karamellbraunen Schopfhaare unter dem Zylinder, ehe es mit ernster Stimme fragt: „Was ist für ein Pony das Allerwichtigste? Dass der Mensch es liebt und alles dafür tut, dass es ein gutes Leben hat? Oder dass es stets leckeres Futter von ihm bekommt? Oder will ein Pony lieber einen guten Reiter auf seinem Rücken haben? Na, was denkst du?“

Annie kräuselt die Nase so sehr, dass ihre Sommersprossen darauf zu tanzen beginnen. „Puh, das ist aber jetzt schwierig“, stöhnt sie. „Sind nicht alle drei Dinge gleich wichtig?“

„Und ob! Du hast den Test hervorragend bestanden“, wiehert das Pony. „Daher verrate ich dir jetzt auch, wer ich bin: Professor Archibald Harold Falabellius Hillbatten, Direktor der hochgeheimen Ponyschule Trippelwick. Und ich bin gekommen, um dich zu finden.“

„Mich?“, haucht Annie und plumpst vor Überraschung in die Geranien. „Wieso?“

Der Ponydirektor zwinkert ihr zu. „Na, weil du etwas kannst, was andere nicht können.“

Annie schüttelt ihre Ringellocken. „Das kann nicht sein. In der Schule bin ich richtig mies. Das wird Ihnen die olle Schlimmstewimmste liebend gern bestätigen. Ich muss Sie aber warnen, meine Lehrerin mag keine Ponys.“

Der Ponydirektor lässt sich nicht beirren. „Doch, doch, glaub es mir! Du hast eine seltene Gabe. Es ist eindeutig, du bist eine Ponyflüsterin.“

„Eine Ponyflüsterin?“, haucht Annie und krabbelt erstaunt aus den Geranien. „Ich? Wirklich?“

Jetzt muss der Ponydirektor glatt lachen. „Ist dir das denn noch nie aufgefallen?“

„Noch nie“, sagt sie und fügt nachdenklich hinzu: „Aber es würde erklären, was im Zoo passiert ist, nicht?“

Der Direktor nickt. „Aus diesem Grund war ich dort. Um Kinder zu finden, die so sind wie du!“ Er schüttelt seine Karamellmähne, und aus dem Zylinder plumpst ein dicker Briefumschlag. Direkt in Annies Hände. „Du darfst ab jetzt in Trippelwick zur Schule gehen. Das ist die Schule für Ponyflüsterer und Pferdeflüsterer. Als Ponyflüsterin fängst du an. Pferdeflüsterin wirst du später, steht aber alles da drin.“ Er nickt auf den Umschlag.

„Ponyflüsterin?“, wiederholt Annie ungläubig und starrt auf den Brief in ihren Händen. „Gibt es so etwas wirklich?“

Der Ponydirektor wiehert vergnügt. „Na, sonst würdest du mich kaum verstehen!“ Er macht eine bedeutungsvolle Pause. „Aber du hast recht. Niemand weiß davon. Die Gabe ist streng geheim. Und die Schule ist streng geheim. Alles ist streng geheim! Du darfst niemandem etwas davon erzählen! Außer deinen Eltern natürlich. Denn in Trippelwick wirst du in einem Internat wohnen. Im Südturm der Villa, genauer gesagt. Ich hoffe, das macht dir nichts aus?“

Annie schwirrt der Kopf. Ponyflüsterin? Internat? Südturm? Geheime Gabe? Und nie wieder Schlimmstewimmstes schlimme Schulstunden? Vor Aufregung kann sie jetzt nur noch flüstern.

„Gar nicht“, piepst sie und fällt dem Ponydirektor freudig um den Hals.

„Na, na, mein Fräulein, nicht so stürmisch“, mahnt der Direktor, doch dann schmunzelt er. „Wir sehen uns am ersten Schultag in Trippelwick, Annelie Fliederbusch?“

Annie nickt heftig.

„Und vergiss nicht, deinen Eltern alles zu erklären“, mahnt der Ponydirektor noch, ehe er wieder davontrippelt. Genauso leise, wie er gekommen ist.

Annie kann ihr Glück kaum fassen. In ihrem Bauch kribbelt es, als hätte sie sieben Päckchen Brausepulver auf einmal gegessen. „Hoffentlich habe ich das alles nicht bloß geträumt“, flüstert sie.

Aber der dicke Briefumschlag in ihren Händen fühlt sich echt an, und sie kann es kaum erwarten, ihren Eltern davon zu erzählen. Na, die werden Augen machen!

Immer den Hufeisen nach

„Bist du sicher, dass wir hier abbiegen müssen?“, fragt Papa und lenkt das Auto in eine schmale Straße, die dicht umwachsen ist von Bäumen und Sträuchern.

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Mama zuckt neben ihm ratlos mit den Schultern und liest zum hundertsten Mal an diesem Morgen den Brief laut vor. Denn Papas Navi hat noch nie etwas von Trippelwick gehört. So müssen sie sich wohl oder übel auf die Wegbeschreibung von Direktor Hillbatten verlassen. Die ist aber alles andere als präzise, und so kurven sie seit Stunden durch die Landschaft, auf der Suche nach der geheimnisvollen Schule.

Als Annie ihren Eltern von der Begegnung mit dem Ponydirektor erzählte und ihnen daraufhin den Brief zeigte, dachten sie zuerst, ihre Tochter würde flunkern. Immerhin wussten sie über Frau Wimmstes Abneigung gegen Ponys Bescheid. Und ein bisschen konnten sie die Lehrerin auch verstehen. Schließlich konnte sich nicht immer alles nur um Pferde und Ponys drehen!

Vier mal vier ist eben sechzehn. Und nicht sechzehn Pferde.

Einen Umfang berechnet man, indem man die Seitenlängen zusammenzählt, und nicht, indem man ausrechnet, wie viele Ponys auf einer Koppel Platz haben.

Und schon gar nicht hüpft man bei der Schulabschlussaufführung wie ein Springpferd über die Sesselreihen der Zuschauer.

Aber so ist Annelie nun mal: durch und durch ponybegeistert! Und als sie den Brief lasen, begriffen ihre Eltern auch endlich, warum. Und deshalb versprachen sie Annie, sie nach Trippelwick zu bringen. Im Brief stand nämlich Folgendes:

Sehr gepferde Eltern von Annelie Fliederbusch,

Ihre Tochter – und das wird Sie mit Sicherheit überraschen – ist eine Ponyflüsterin. Diese Gabe ist sehr selten. Darum bieten wir Annelie einen Platz auf der renommierten und hochgeheimen Schule für Pony- und Pferdeflüsterer in Trippelwick an. Folgen Sie am  1. September einfach den Hufeisen. Ihre Tochter wird Sie geleiten!

Mit freundlichen Hufen

Archibald Harold Falabellius Hillbatten

Direktor von Trippelwick

Annie muss lachen. Während ihre Eltern noch darüber diskutieren, ob diese Straße die richtige ist oder nicht, immerhin fahren sie gerade durch wildestes Gestrüpp, hat sie längst das Gefühl, zu Hause zu sein. Irgendwie kommt ihr alles bekannt vor.

„Ist doch klar“, kichert sie und deutet auf einen krummen Baum neben der Straße. „Das ist wieder ein Hufeisen. Und dort vorne ist auch eins.“

„Der schiefe Zaun da?“ Papa kneift die Augen zu. Nicht einmal mit viel Fantasie kann er darin ein Hufeisen erkennen. Aber seiner Tochter zuliebe tritt er aufs Gas. „Wenn du meinst“, seufzt er und ist ausnahmsweise mal froh darüber, dass sie kein nigelnagelneues Auto besitzen, sondern eine alte Rostlaube, deren Lack schon lange zerkratzt ist. Tapfer schiebt sich das Auto dichter in den Blätterwald, bis sie endlich zu einem prächtigen Tor gelangen.

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